GDV warnt vor Auswirkungen auf langfristige Stabilität in der Versicherungsbranche
Langfristige Auswirkungen auf Bewertungsmethoden und Eigenmittel
Nach der Annahme der Änderungsrichtlinie zu Solvency II durch den Rat der Europäischen Union äußert der GDV Bedenken hinsichtlich der technischen Ausgestaltung in den nachgelagerten Rechtsakten. Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des GDV, betont die Wichtigkeit, die erzielten Fortschritte der Richtlinie nicht zu gefährden.
Langfristige Stabilität aufrechterhalten
Die langfristige Stabilität in der Versicherungswirtschaft ist von entscheidender Bedeutung, insbesondere wenn es um die Bewertungsmethode für langfristige Verbindlichkeiten geht. Für Unternehmen, die Verpflichtungen über viele Jahre hinweg eingehen, ist es unerlässlich, eine stabile Grundlage für die Berechnung dieser Verbindlichkeiten zu haben. Da Marktdaten nur für begrenzte Zeiträume verfügbar sind, wird die Bewertung von langfristigen Verbindlichkeiten oft auf Basis von Durchschnittszinsen vorgenommen, die schließlich in Langfristzinsen übergehen. Diese Zinssätze basieren auf langfristigen Inflations- und Zinserwartungen.
Warnung vor technischen Anpassungen im Hinblick auf Langfristzinses
Jörg Asmussen warnt vor möglichen technischen Anpassungen, die die schrittweise Annäherung an den Langfristzins erst nach dem 20. Jahr beginnen lassen könnten. Ein solches Szenario würde zu erhöhten Schwankungen in den Rückstellungen führen und die Eigenmittel der Unternehmen unnötig belasten. Asmussen betont, dass die bestehende Methode, die ab dem 20. Jahr beginnt, die notwendige Stabilität und Planbarkeit bietet, um langfristige Garantien zuverlässig weiterzuführen.
Auswirkungen der Insurance Recovery and Resolution Directive (IRRD) auf die Versicherungsunternehmen
Neben den Änderungen bei Solvency II hat auch die finalisierte Insurance Recovery and Resolution Directive Auswirkungen auf die Versicherungsunternehmen. Diese Richtlinie verlangt von den Unternehmen, präventive Sanierungs- und Abwicklungspläne für den Krisenfall zu erstellen, um die Widerstandsfähigkeit der Branche zu stärken. Asmussen unterstreicht die Bedeutung, die neuen Anforderungen so zu gestalten, dass sie die Unternehmen nicht übermäßig belasten und die Stärken der Branche nicht gefährden.
Zeitplan und Prozess für die Festlegung der technischen Details von Solvency II und IRRD
Der Prozess zur Festlegung der technischen Details von Solvency II auf "Level 2" wurde im Mai 2024 wieder aufgenommen. Erste konkrete Ergebnisse werden voraussichtlich Mitte 2025 erwartet. Die Konsultationen zur IRRD sind für Anfang 2025 geplant. Die Entwürfe der Europäischen Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen werden in verschiedenen Phasen innerhalb von 18, 24 und 30 Monaten der Europäischen Kommission vorgelegt, um den Prozess transparent und nachvollziehbar zu gestalten.
Welche langfristigen Auswirkungen werden die regulatorischen Änderungen auf die Versicherungswirtschaft haben? 🤔
Liebe Leser, welche langfristigen Auswirkungen werden die regulatorischen Änderungen auf die Versicherungswirtschaft haben? Haben die Unternehmen die richtigen Maßnahmen ergriffen, um sich auf diese Veränderungen vorzubereiten? Teile deine Gedanken und Meinungen in den Kommentaren mit! 💬✨